Cobot entlastet Arbeiter von körperlicher Belastung
Qualitätsprüfungen und Verpackungen können körperlich anstrengend sein. Die Integration von kollaborierenden Robotern kann die Ergonomie solcher Tätigkeiten jedoch erheblich verbessern.
STIHL wünschte sich eine flexible automatisierte Lösung, um die körperliche Belastung der Mitarbeiter an der Produktionslinie für Benzintrennschleifer zu reduzieren. Da eine solche Säge etwa 10 kg wiegt, belief sich die in einer Schicht zu bewältigende Last auf etwa 8 Tonnen pro Mitarbeiter.
Lösung
Ein CR-35𝑖A-Kollaborationsroboter wurde installiert, um den Trennschleifer von einem Hängeförderer zu entfernen, Tests durchzuführen und ihn in der Schwebe zu halten, bis eine abschließende Sichtprüfung positiv abgeschlossen ist. Anschließend legt der Roboter den Trennschleifer in eine Versandkiste.
Ergebnis
Der Roboter entlastet die Mitarbeiter der Verpackungslinie und bewegt sich dabei mit einer Geschwindigkeit von 250 mm/s. Die FANUC Software "Line Tracking" und die Option "Collision Guard" vereinfachen den Prozess.
Unternehmen
STIHL
STIHL stellt Motorgeräte für die Forstwirtschaft, den Garten- und Landschaftsbau und die Bauwirtschaft her. Das 1926 gegründete Unternehmen ist international bekannt für seine Motorsägen und beschäftigt mehr als 20.000 Mitarbeiter. STIHL hat seinen Sitz in der Nähe von Stuttgart und vertreibt seine Produkte in mehr als 160 Ländern.
STIHL eröffnet neue Wege mit dem kollaborativen Roboter von FANUC
Beim Motorsägenhersteller STIHL waren bereits Hunderte von Robotern im Einsatz, als sich das Unternehmen für seinen ersten kollaborierenden Roboter entschied.
Der Produktionsstart dauerte dank intensiver Vorbereitung nur drei Tage. Ein ganzes Jahr lang erarbeitete die STIHL eigene Fertigungstechnik die technischen Voraussetzungen und bereitete den Arbeitsplatz für den FANUC CR-35𝑖A vor. Das Team von Gruppenleiter André Lange, der für die Service- und Hardwareplanung zuständig ist, profitierte dabei von der engen Vertrautheit mit der FANUC Robotertechnik: "So konnten wir uns auf die Umsetzung des Konzepts des kollaborativen Arbeitsplatzes konzentrieren", sagt Lange.
In der neuen Verpackungslinie besteht die Aufgabe des Roboters darin, den Trennschleifer von einem Hängeförderer zu nehmen, einen "Rütteltest" durchzuführen und ihn dann bis zur abschließenden Sichtprüfung in der Schwebe zu halten. Anschließend legt der Roboter den Trennschleifer in einen vorbereiteten Versandkarton. In diesem Bereich der Zusammenarbeit bewegt sich der Roboter nur mit der zulässigen Geschwindigkeit von 250 mm/s.
André Lange
Der Schütteltest ist eine akustische Qualitätsprüfung, bei der der Trennschleifer geschüttelt wird. Ist ein "Klick"-Geräusch zu hören, ist der Saugkopf richtig montiert und die Kappsäge kann verpackt werden.
Da ein einzelner Trennschleifer rund 10 kg wiegt, ergibt sich ein Gesamthebegewicht von rund acht Tonnen pro Schicht und Mitarbeiter. Der Roboter entlastet den Mitarbeiter also erheblich.
Die Mitarbeiter der Verpackungslinie wurden von Anfang an in das Projekt eingebunden. Sie konnten nicht nur den Versuchsaufbau fachkundig beurteilen, sondern auch Einfluss auf die Gestaltung und Ergonomie nehmen, was wiederum die Akzeptanz bei den Mitarbeitern erhöhte. Markus Wahl, aus der Abteilung Fertigungstechnik bei STIHL und verantwortlich für den Bau der Montageanlagen: "Die Mitarbeiter der Verpackungslinie haben viele gute Ideen eingebracht, die wir umgesetzt haben."
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Der Hängeförderer verfügt über etwa 80 Werkstückaufnahmen. Da die Dauer der Einstellarbeiten an den einzelnen Trennschleifern bei der Endprüfung jedoch variieren kann, sind nicht alle Werkstückaufnahmen am Stetigförderer belegt. Ein beladener Haken am Hängeförderer wird von mehreren Kamerasystemen entlang der Förderstrecke erkannt und diese Information an die übergeordnete Steuerung und das Datenmanagement übermittelt.
Der Roboter synchronisiert über die FANUC Software "Line Tracking" seine Geschwindigkeit mit der Förderstrecke und greift dann im richtigen Moment zu. Das erklärt Markus Wahl: "Ziel ist es, den Roboter möglichst kontinuierlich zu nutzen, damit er keine Leerlaufzeiten hat."
Produkte
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